Sex ist toll, ja – aber an inniges Schmusen kommt es nicht heran. Wieso Kuscheln eigentlich viel stärkere Gefühle in uns auslöst, als Sex, liest du hier.

Intimität kann ganz unterschiedlich aussehen. Emotionale Gespräche, Küssen, Kuscheln oder Geschlechtsverkehr sind alles wichtige Formen der Intimität und haben jeweils ihre ganz eigenen Vorteile. Für viele Menschen ist Sex aber eben gar kein Thema – sie verspüren keine sexuelle Anziehung zu anderen Personen und beim Gedanken an Geschlechtsverkehr kommt es zu keinerlei erotischen Gefühlen. Nicht nur für sie, auch für Menschen, die sonst gerne die Bettlaken rascheln lassen, ist "Kuschelsutra" eine schöne Alternative. Hier erfährst du, wieso wir deutlich öfter auf Kuschelkurs gehen sollten und aus welchem Grund Kuscheln eigentlich viel heißer als Sex ist.

Ob mit unseren Haustieren oder Plüschteddys – wir lieben das Kuscheln. Umarmungen und zärtlicher Hautkontakt wirkt wie ein Liebes-Push, denn er vermittelt uns besonders eines: Geborgenheit. Laut Haptik-Forscher und Psychologe Martin Grunwald umgibt jeden Menschen eine Art intime Distanzzone, die etwa 50 Zentimeter beträgt. Das führe dazu, dass wir selbst bei uns bekannten Personen auf eine "Schulter an Schulter"-Umarmung zurückgreifen. Eine innige Umarmung erfordert hingegen immer tiefe Zuneigung. Auf diese Weise können wir uns nicht jedem öffnen – was Kuscheln umso besonderer macht.

Sicher kennst du das Gefühl, mit einer dir nahestehenden Person eng umschlungen im Bett oder auf dem Sofa zu liegen. In diesen Momenten zählt nur ihr. Du fühlst dich von deinem Partner oder deiner Partnerin beschützt, geliebt und geborgen. Dank zahlreicher Studien wissen wir, dass das Kuscheln für die Ausschüttung von Glückshormonen und Bindungshormonen verantwortlich ist. Und das Ganze ist natürliche ohne sexuellen Kontext möglich!

Das heißt, die gleichen Intimitätsgefühle, die beim Knutschen oder beim Sex für Euphorie sorgen, beschert dir auch das bloße Kuscheln. "Kuschelsutra" wird das "Hardcore"-Kuscheln genannt, dabei kommen aber nicht etwa wie beim "Kamasutra" innovative Stellungen zum Einsatz, sondern ganz jugendfreie Kuschelpositionen, die zu Nähe, Wärme und Zufriedenheit führen. Die wohl liebste Kuschelstellung ist "der große Löffel und der kleine Löffel" – die größere Person schmiegt sich dabei an den Rücken der kleineren Person heran und umschlingt sie mit ihren Armen.

Tatsächlich hat jeder von uns ein größeres Bedürfnis nach Streicheleinheiten und Kuschelstunden, als wir denken. Das Beste am "Kuschelsutra"? Anders als beim Sex verlässt uns das innige, warme Gefühl von Nähe und Zuneigung nicht direkt nach dem Akt wieder, sondern bleibt mehrere Tage danach noch erhalten. Wir merken uns also: Klamotten anbehalten und ran ans Kuscheln!

Verwendete Quellen: glomex.com, eis.de